„In Rottendorf muss es doch einen Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl geben! Eine Demokratie braucht auch vor Ort unterschiedliche Stimmen und Wahlmöglichkeiten!“, diese Erkenntnis sei bei Bernd Horak, Ortvereinsvorsitzender der SPD, in den letzten Monaten mehr und mehr gereift. Nun nominierte ihn die Partei einstimmig zum Spitzenkandidaten und Herausforderer des Amtsinhabers. Bei der Präsentation der Liste für die Gemeinderatswahl wurde deutlich, die Unterstützung für den langjährigen TSV-Vorstandvorsitzenden in den eigenen Reihen könnte nicht größer sein. In den persönlichen Vorstellungen nahmen Komplimente Richtung Spitzenkandidat einen großen Raum ein: ob für seine bisherige Arbeit als Gemeinderat und 3. Bürgermeister, für sein hohes ehrenamtliches Arbeitspensum, seine Gemeinwohlorientierung oder auch seine „positive Ungeduld in der Sache“. Landratskandidatin Katharina Räth war für ein Grußwort gekommen und erinnerte an gemeinsame Hausbesuche im vergangenen Bundestagswahlkampf: „Wo wir auch geklingelt haben, jeder hat Bernd gekannt und die meisten offensichtlich auch gemocht. Du wirst die Liste ziehen!“
Horak nahm den enormen Zuspruch bei der öffentlichen Vorstellung im Seminarraum des neuen Bahnhofs mit einer großen Portion Humor und erklärte in klaren Positionen mit manchen Pointen, was ihn als Person ausmacht und welche Ziele er für die nächsten sechs Jahre hat: „Ja, es stimmt, ich treffe auch gerne mal eine Entscheidung. Das ist auch in der Kommunalpolitik wichtig.“ Als Beleg für seine Fähigkeiten wurde häufiger am Abend der TSV Rottendorf herangezogen, der unter seiner Führung noch einmal deutlich gewachsen ist; von 1600 auf 1800 Mitglieder und somit im Ort als Breitensportverein mit neun Abteilungen auch eine wichtige soziale und kulturelle Größe ist. Im Verein gelte wie in der Gemeinde und im Leben allgemein: Die Großen (Abteilungen) müssen die Kleinen unterstützen und nur gemeinsam ist man stark. Als er beim TSV 2013 von der Position des Finanzvorstands an die Spitze gewählt wurde, habe er auch einige kritische Stimmen vernommen, diese Skeptiker hätte er aber schnell überzeugen können.
Der Kaufmännische Angestellte, der seit Jahren im Würzburger Maritim Hotel in der Buchhaltung arbeitet und entsprechend auch beruflich mit großen Zahlen vertraut ist, behandelte eine Reihe von Themen: Dass die Landesregierung beim vermeintlichen Bürokratieabbau zuerst die sinnvolle Stellplatzsatzung aushebele, gleichzeitig aber die Ausweisung eines Neubaugebiets mit immer neuen bürokratischen Vorgaben und aufwendigen Verfahren ausgebremst werde, sei für Horak ärgerlich: „Wir haben in den letzten zehn Jahren viele junge Familien verloren, die ihren Lebensmittelpunkt hier hatten und gerne „Am Sand“ gebaut hätten.“ Nun gelte es, mit möglichst sozialen Kriterien für die Bauplatzvergabe endlich ans Ziel zu kommen.
Kommunale Gestaltungsspielräume würden auch kleiner, wenn die Kreisumlage ins Pompöse wachse, man dürfe hier als Bürgermeister auch einmal gegen den Landrat stimmen, dies sei keine Frage des Parteibuchs.
Natürlich werde sich Horak weiter für eine starke Vereinsförderung einsetzen: „In den Vereinen oder Rettungsdiensten arbeiten fleißige Menschen im Ehrenamt, die sich nicht die Taschen voll machen, sondern an gewissen Punkten schlicht auf eine unterstützende Gemeinde angewiesen sind. Mit Mitgliederbeiträgen kann man eine Pacht erwirtschaften, aber sicher keine Bauplätze oder Neubauten finanzieren.“
Für diese Ziele steht nicht nur die Nummer eins der SPD im Kampf um Mandate am 8. März 2026. Ebenfalls einstimmig war das Ergebnis für die Listenkandidatinnen und Kandidaten auf Platz 2 bis 20. Mit einigen jungen Hoffnungsträgern auf vorderen Plätzen wie etwa Martin Hesselbach, Nora Breitenbach oder Nico Dopieralski auf den Positionen 3, 6 und 7 läutet die SPD einen Generationenwechsel ein und hat gleichzeitig vier gestandene Gemeinderäte, ein breites Berufsspektrum und viel Rottendorf-Expertise anzubieten – verteilt auf neun Männer und elf Frauen. Hier alle Namen ab Platz 2: Petra Hauck, Martin Hesselbach, Silke Feilhauer, Jens Wildberg, Nora Breitenbach, Nico Dopieralski, Anja Przyklenk-Aumüller, René Schwalb, Petra Pröstler, Kevin Wildberg, Ann-Katrin Meyer, Jan Spiegel, Doris Wolf, Carsten Kraft, Andrea Martin, Helmut Kress, Dr. Eva-Maria Distler, Christel Wagenbrenner und Ingrid Hesselbach. Eine Präsentation der gesamten Liste findet sich unter: www.spd-rottendorf.de.
Angriffslustiger Mannschaftsspieler: Bernd Horak will Rottendorfer Bürgermeister werden. Er weiß seine Ortsvereins-Stellvertreterinnen Anja Przyklenk-Aumüller (links) und Silke Feilhauer (rechts), beide auch Gemeinderatskandidatinnen auf der einstimmig beschlossenen Liste, sowie die Landratskandidatin Katharina Räth (Zweite von links) an seiner Seite. Für den kräftezehrenden Winterwahlkampf überreichte Räth eine Plätzchendose mit Nervennahrung. Foto: Georg Wagenbrenner
Weiter zur Gemeinderatskandidierendenvorstellung
Unsere Kandidaten